Niedrigwasser an der Elbe – Normalfall statt Ausnahme

 

Statements des umweltpolitischen Sprechers der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dietmar Weihrich, zu dem anhaltenden Niedrigwasser an der Elbe:

„Extrem niedrige Wasserstände prägen derzeit die Elbe – wie so oft in den vergangenen Jahren. Die Situation belegt, dass ein verlässlicher Güterverkehr bei den natürlichen Bedingungen in der Elbe nicht möglich ist. Die angestrebte Mindesttiefe von 1,60 Meter ist schlichtweg eine Illusion. Denn auch keine technischen Maßnahmen können diese Bedingungen herstellen. Man kann fehlendes Wasser nicht herbeibaggern. Auch der Ausbau der Buhnen kann die Situation nicht hinreichend verbessern, würde aber katastrophale ökologische Folgen haben. Denn dadurch würde sich die Elbe eintiefen und die Auenlandschaften entlang der Elbe würden trockenfallen.“

„Im Übrigen deuten alle Prognosen darauf hin, dass sich die Situation noch verschärfen wird. Mit dem fortschreitenden Klimawandel wird sich die Anzahl und Dauer der Niedrig- und Hochwasserperioden erhöhen beziehungsweise verlängern. Deshalb fordere ich alle Verantwortlichen auf, die Realitäten anzuerkennen und sich von dem Ziel einer ganzjährigen Schiffbarkeit bei 1,6 Meter Tauchtiefe zu verabschieden.“

„Vor dem Hintergrund dieser Situation in der Elbe ist auch die jüngst wiederholt erhobene Forderung nach dem Saaleseitenkanal für den Containerverkehr zu bewerten. Auch dieses Projekt hat keinen verkehrlichen Nutzen, weil keine verlässlichen Bedingungen für den Gütertransport geschaffen werden können. Meine Forderung lautet auch hier, sich von dem Projekt zu verabschieden und die Mittel für die Ertüchtigung der Bahnlinien einzusetzen.“

„Wie man es auch drehen und wenden mag, die Natur zeigt uns unsere Grenzen auf. Elbe und Saale werden nie der Rhein sein, der bessere, natürliche Bedingungen und eine deutlich höhere Transportnachfrage aufweist. Stattdessen weisen die wunderschönen Landschaften an Elbe und Saale ein riesiges Potenzial für den Tourismus auf, das es in den nächsten Jahren zu erschließen gilt.“

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