Mehr Natur, weniger Harvester

Mother and son play together in the park

Nachhaltige Waldentwicklung für Dessau-Roßlau

Alle zehn Jahre sind Forsteigentümer verpflichtet, einen sogenannten Forsteinrichtungsplan zu erstellen bzw. fortzuschreiben. Dies ist in Dessau-Roßlau im Jahr 2025 wieder der Fall. Der Forsteinrichtungsplan beschreibt, wie die Eigentümer den Wald bewirtschaften und entwickeln wollen. Die Neufassung des Forsteinrichtungsplans ist für die Kommunalpolitik die einzige Möglichkeit, die Waldentwicklung nachhaltig zu beeinflussen.

Die Wälder der Städte, Kommunen, Kreise und Kirchen sind Bürgerwälder. Sie dienen vor allem dem Klimaschutz, dem Naturhaushalt, der Erholung und der Bewahrung des Landschaftsbildes. Unsere Wälder sind darüber hinaus die wichtigsten Kohlenstoffspeicher, Wasserspeicher und “Wettermacher”. Sie müssen für ihre Entwicklung und ihre vielfältigen pflanzlichen und tierischen Bewohner auch mehr große und alte Bäume enthalten.

Zur Sicherung der Artenvielfalt sind die Wälder unverzichtbar. Gerade die heutige Diskussion über die Klimakrise bekräftigt die Notwendigkeit dieser enorm wichtigen Ökosysteme für Natur und Mensch und wird zudem durch das in Deutschland gültige Naturschutzgesetz gefordert. Eine naturnahe Waldbewirtschaftung muss sich an den neuesten naturwissenschaftlichen und ökologischen Erkenntnissen orientieren und diese bei der Umsetzung der lokalen Waldentwicklung berücksichtigen (z. B. in Hinblick auf eintretende Klimaszenarien, die Resilienz heimischer Waldökosysteme oder Schädlinge an heimischen Baumarten).

Wir haben im Januar 2025 einen Antrag zur naturnahen Waldbewirtschaftung in den Ausschuss für Bürgeranliegen, öffentliche Sicherheit und Umwelt eingebracht, der mit deutlicher Mehrheit befürwortet wurde.

Darin fordern wir, dass

  1. mehr Naturwaldflächen entstehen sollen. (Der Anteil nicht bewirtschafteter Wälder soll auf mindestens 10 % der Waldfläche erhöht werden.)
  2. der Totholzanteil in den Wäldern signifikant erhöht wird.
  3. der Laubholzanteil signifikant erhöht wird.
  4. auf den Einsatz von Harvestern verzichtet wird (um den Boden zu schützen).

Als nächstes kommt der Antrag in den Stadtrat im Februar 2025. Wir sind zuversichtlich, auch dort auf Zuspruch zu stoßen.

Christoph Kaßner

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