Klinikum: Ein Neuanfang ist überfällig

Das Städtische Klinikum Dessau steht im Zentrum unserer Haushaltsproblematik. Seit Jahren häufen sich die Defizite. Wir müssen an dieser Stelle ehrlich sein: Die bisherige Betriebsleitung war offenbar nicht in der Lage, die notwendigen Strukturveränderungen und Effizienzsteigerungen einzuleiten, die es gebraucht hätte, um das Klinikum wirtschaftlich auf stabile Füße zu stellen. Gleichwohl bedanken wir uns ausdrücklich bei allen Beteiligten für ihr Engagement in der medizinischen und pflegerischen Versorgung sowie für die Weiterentwicklung des Krankenhauses auf fachlicher Ebene.

Aber jetzt braucht es mehr als Engagement. Jetzt braucht es einen echten Neustart. Die angekündigte Sanierung des Klinikums ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Ein Sanierungsprozess bedeutet: Tabuthemen müssen auf den Tisch, Strukturen überprüft und verändert werden. Das Klinikum muss, bildlich gesprochen, vom Kopf auf die Füße gestellt werden.

Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass das Klinikum nicht nur ein medizinischer, sondern auch ein finanzieller Schlüsselakteur unserer Stadt ist. Eine nachhaltige Gesundung ist deshalb nicht nur im Interesse der Patientinnen und Patienten, sondern im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger, die erwarten dürfen, dass ihre Stadt handlungsfähig bleibt.

Die Zeit der Umverteilung ist vorbei – es braucht jetzt strukturelle Entscheidungen. Nur wenn das Klinikum wirtschaftlich konsolidiert wird, können wir langfristig Spielräume für Investitionen in Bildung, Kultur, Stadtentwicklung und Soziales zurückgewinnen. Der Sanierungsprozess des Klinikums ist die große Aufgabe dieser Jahre – und wir werden ihn konstruktiv, aber kritisch begleiten.

Bastian George, Christoph Kaßner & Stephan Marahrens

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